WAS IST DENTOSOPHIE?

Die Dentosophie ist eine systemisch kieferorthopädische und myofunktionelle Therapie, bei welcher der Patient eine Zahnschiene (den sogenannten Aktivator) aus einem weichen, elastischen Material (wie beispielsweise Kautschuk, Elastomer oder Silikon) im Mund trägt.

Mit dieser Zahnschiene im Mund führt der Patient mehrmals täglich spezielle Übungen aus. Zudem wird der Aktivator auch begleitend zu anderen Aktivitäten des täglichen Lebens und – nach entsprechender Angewöhnung – nachts zum Schlafen getragen.

Wie wirkt die Therapie mit Dentosophie?

Diese Therapie hat einen positiven Einfluss auf die neurovegetativen Funktionen im Bereich von Nase, Mund und Rachen (Kauen, Schlucken, Phonation, Nasenatmung). Sie bewirkt eine Harmonisierung der an diesen Funktionen beteiligten Muskeln, des Schluckmusters (von Bedeutung besonders bei Patienten mit habitueller Mundatmung), der Phonation (Lautbildung) und des Kaumusters. Im Verlauf der Therapie kommt es über die genannten Vorgänge auch zu einer Harmonisierung der Zahnstellung und damit zur Korrektur von Zahnfehlstellungen. Dieser Prozess erfolgt unter anderem durch skelettale Veränderungen im Bereich des Alveolarknochens.

Die Effekte dieser Therapie gehen aber weit über den Bereich von Nase, Mund, Kiefer und Rachen hinaus: Da das Kiefergelenk eine zentrale Schaltstelle für die Feineinstellung der Wirbelsäule und damit für die Statik des gesamten Bewegungsapparates darstellt, hat
die Harmonisierung der Funktion bzw. Entlastung des Kiefergelenks einen positiven Effekt auf die Statik des Bewegungsapparates und die Körperhaltung und bewirkt auch eine Korrektur von Fehlhaltungen.

Indikationen für die Therapie mit Dentosophie

Die Indikation zur Therapie mit Dentosophie kann bei vielen verschiedenen Pathologien gestellt werden:

– Mundatmung und damit verbundene Pathologien (wie rezidivierende Infekte der oberen Luftwege und des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches, Engstellung der Zähne des Ober- und Unterkiefers)
– Schnarchen und Schlafapnoesyndrom
– Croniomandibulöre Dysfunktion
– Migräne, Spannungskopfschmerzen
– Fehlstellungen des Zahn-Kieferbereiches

Ausserdem ist eine Entlastung der Kiefergelenke und der gesamten Kaumuskulatur zu beobachten, was eine Besserung sämtlicher Symptome einer Cronio-Mandibulären Dysfunktion bewirkt. Die Statik des gesamten Bewegungsapparates wird positiv beeinflusst. Für Mundatmer und Schnarcher ist der Aktivator besonders geeignet, da er die Nasenatmung trainiert. Bei Kindern und ebenso bei Erwachsenen, die infolge einer jahrelangen Mundatmung einen zu kleinen Oberkiefer und eine damit einhergehende Zahnfehlstellung haben, hilft der Aktivator, die normalen neurovegetativen Funktionen wiederherzustellen. Damit wird auch eine strukturelle Veränderung des Alveolarknochens und eine harmonische Einreihung der Zähne erreicht.

Generell lässt sich beobachen, dass sich neben der erwähnten Normalisierung der neurovegetativen Funktionen und der strukturellen Harmonisierung auch auf der psychisch emotionalen Ebene ein Gleichgewicht einstellt.

Behandlungserfolg und Behandlungsdauer

Unbedingte Voraussetzung für den Erfolg der Therapie ist die aktive Mitarbeit des Patienten. Die Geschwindigkeit des Therapieverlaufes ist sehr individuell und, wie bereits erwähnt, von der Selbstverantwortung des Patienten abhängig.

In der Regel muss die Therapie über mehrere Jahre durchgeführt werden. Danach bleibt der Behandlungserfolg üblicherweise stabil.

Verbreitung und Nutzen der Methode:

Im Gegensatz zu Frankreich und Italien, wo die Dentosophie bereits seit rund 30 Jahren bekannt ist und mit Erfolg angewendet wird, ist die Methode in der Schweiz noch kaum bekannt.

Sie bietet die einzigartige Möglichkeit, zahlreiche medizinische Probleme, die unbehandelt über viele Jahre zu enormen Folgekosten führen, ursächlich und damit nachhaltig zu behandeln – und dies erst noch zu vergleichsweise geringen Kosten.